Thomas Kitzinger. 24.10.1955.
Veranstaltungsdetails
Das Kunstmuseum Singen bleibt aufgrund der aktuellen Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg bis einschließlich 31. Januar 2021 geschlossen!
Was treibt einen Maler an, über 100 Portraits in immer gleicher, reduzierter Form zu schaffen?
Seit 2008 malt der in Freiburg lebende Künstler Thomas Kitzinger (*1955) frappierend lebensechte Brustbilder stets gleichen Formats von Menschen aus seinem näheren und weiteren Umfeld in stets derselben „Versuchsanordnung“: vor neutralem Hintergrund, im immer gleichen, türkisfarbenen T-Shirt, streng frontal, ohne schmückendes Beiwerk, ohne Attribute und besondere Mimik, den Blick geradeaus direkt auf den Betrachter gerichtet. Der Titel verschweigt den Namen der dargestellten Person; gibt allein das Geburtsdatum preis.
Obschon der Maler alles tut, seine Malerei neutral zu halten, wird dennoch deutlich: Das ist Malerei! In Kitzingers potentiell unendlich angelegter Serie von Köpfen überkreuzen sich zwei Diskurse zur anregenden Herausforderung für jeden Ausstellungsbesucher: Was macht die Identität eines Menschen aus? Was kann, zeigt und ist Malerei heute?
Schon einmal, 2005, richtete das Kunstmuseum Singen eine Einzelausstellung mit Werken von Thomas Kitzinger aus. Die aktuelle Präsentation konzentriert sich auf alle Köpfe der Serie 24.10.1955, die streng umlaufend, in immer gleichen Abstand, entlang der Wände im Obergeschoss des Kunstmuseums Singen gezeigt wird.