Fremd bin ich eingezogen - Lesung mit Jochen Kelter
»Poesie soll kein ›kulturelles Luxusgut‹ sein, sondern Stellung beziehen.« Diese Überzeugung prägt die jüngst erschienenen Gedichtbände »Fremd bin ich eingezogen« (2020) und »Im Grauschlaf stürzt Emil Zátopek« (2021), die der deutsch-schweizerische Lyriker, Jochen Kelter im Rahmen seiner Lesung bei Kunst&Live im Kunstmuseum Singen vorstellt.
Veranstaltungsdetails
Zur Begegnung mit Literatur lädt das Kunstmuseum Singen in Kooperation mit den Bibliotheken Singen am Sonntag, dem 12. September 2021 ein.
Gast bei Kunst&Live, der Veranstaltungsreihe des Kunstmuseums, die das Publikum regelmäßig mit Künstlern, Komponisten, Musikern, Autoren oder Wissenschaftlern, deren Ideen und Werke zusammenbringt und bekannt macht, ist der deutsch-zweizerische Lyriker, Essayist uns Erzähler Jochen Kelter. Auf dem Programm stehen die jüngst erschienenen Lyrikbände »Fremd bin ich eingezogen« (2020) und »Im Grauschlaf stürzt Emil Zátopek« (2020).
In seinen Gedichten steift der weitgereiste und politisch engagierte Schriftsteller durch Zeiten und Räume, Landschaften oder menschliche Schicksale. Kelter spürt Bruchlinien der Geschichte nach, nimmt Verheerungen des Kolonialismus in den Blick, oder sieht alte Dämonen wieder aufsteigen. Das Glück: Oasen-Momente in einer entgleisten Welt. Schreibend führt er auch Dialoge mit Politikern, Schriftstellern, Künstlern und nicht zuletzt mit seinem Gegenüber. Dazwischen findet sich hin und wieder ein stilles Zwiegespräch mit der Landschaft, dem Bodensee, an dem er sich wie »Ikarus an Land« fühlt.
Kelters neueste Gedichte sind geprägt von der Melancholie des Alters, der Enttäuschung über verlorene Ideale, vom Scheitern hoffnungsvoller Ansätze für eine lebenswertere Welt: »Poeme bestehen aus Wörtern, die die Zeit ritzen«.
Im Anschluss an die Lesung bietet sich die Gelegenheit, die aktuelle Sommerausstellung »Sehen was ist. Von den Künstlern auf der Höri bis heute.« im Kunstmuseum zu besichtigen.