Festkonzert 2025: "Filmreif"
Das traditionelle Festkonzert des Blasorchesters der Stadt Singen (BOS) steht in diesem Jahr unter dem Motto „filmreif“.
Das traditionelle Festkonzert des Blasorchesters der Stadt Singen (BOS) steht in diesem Jahr unter dem Motto „filmreif“. Das Besondere an diesem Konzert ist, dass die Orchester nicht nur Filmmusik spielen werden, sondern vielmehr sehr klangmalerische und greifbare Originalwerke darbieten, die zwar einen filmmusikalischen Touch haben, welche jedoch keine Filmmusik sind – eben einfach „filmreif“.
Die Veranstaltung steht ganz im Zeichen des 50-jährigen Jubiläums, welches der Verein 2025 feiern konnte. Nach dem denkwürdigen Festakt im Bürgersaal des Singener Rathauses sowie dem umjubelten „Konzert mit Freunden“ in der Scheffelhalle ist es das letzte „Konzerthighlight“ im Jubiläumsjahr. Konzertbeginn ist um 19.30 Uhr.
Gleich drei Orchester werden sich an diesem Abend unter der musikalischen Leitung von Stadtmusikdirektor David Krause dem Publikum präsentieren. So spielt das im September 2024 neu gegründete Kinderblasorchester der Jugendmusikschule Singen (KiBo) ab 18:45 Uhr zur Begrüßung der Gäste im Foyer der Stadthalle. Danach öffnet sich der Vorhang der großen Bühne für das Jugendblasorchester der Jugendmusikschule Singen (JBO), welches ebenfalls im Jahr 2025 sein 50-jähriges Bestehen feiern konnte. Die Filmreise des Abends beginnt im Hochgebirge. Am 19. September 1991 wurde am
Similaungletscher ein mumifizierter Leichnam gefunden, der wegen seines Fundorts in den Ötztaler Alpen schlicht „Ötzi“ genannt wurde. Der „Mann aus dem Eis“ starb vor etwa 5300
Jahren. Er zog rasch das Interesse der Wissenschaft sowie der Öffentlichkeit auf sich, da der außerordentlich gute Zustand des Toten und seiner Ausrüstung einmalige Rückschlüsse auf die damalige Zeit möglich machten. Der Naturfilmer Kurt Mündel nahm den Sensationsfund zum Anlass, das Leben des „Ötzi“ zu rekonstruieren. Dieser Film wiederum diente dem Komponisten Otto M. Schwarz als Vorlage für sein Werk „Man in the Ice“, welches das JBO dem Publikum präsentiert. Mit dem darauffolgenden Stück „Hollywood Milestones“ von John Higgins bieten die jungen Musikerinnen und Musiker bereits einen Blick nach Hollywood voller Glanz und Glamour, Drama und Komödie, Liebe und Sehnsucht, einfach Hollywood! Das Blasorchester der Stadt Singen entführt das Publikum mit seinem ersten Stück „El Arca de Noé“ von Oscar Navarro in biblische Zeiten. Die Geschichte von der Sintflut und der „Arche Noah“ zählt hierbei zu den wohl bekanntesten Erzählungen des Alten Testaments, welche bereits mehrfach verfilmt wurde. Der Komponist Oscar Navarro hat aus dem „Stoff“ rund um die Arche Noah ein musikalisches Meisterwerk geschaffen. Die Dramatik der Ereignisse, aber auch das Vertrauen und die Zuversicht Noahs werden in dieser sinfonischen
Dichtung zu einem unvergesslichen Klangerlebnis. Im zweiten Konzertteil begibt sich das BOS mit dem klanggewaltigen Werk „Eragon“ von Patrick Doyle auf eine Reise in die aufregende Welt des „Fantasy-Films“. Publikum und Orchester durchleben die atemberaubenden Abenteuer des Drachenreiters Eragon und seiner Drachendame Saphira. BOS-Dirigent David Krause war in seinem Studium von dieser imposanten Musik derart beeindruckt, dass er die Komposition am Ende seines Studiums für eine seiner Diplomarbeiten, das Anfertigen eines Arrangements für Blasorchester, wählte. Weiter geht die Hollywoodreise mit dem Spielfilmklassiker „Out of Africa“ (Jenseits von Afrika) von John Barry. Fliegen Sie zusammen mit dem BOS, Robert Redford und Meryl Streep über die faszinierende Landschaft Afrikas und lassen Sie sich von dieser unvergleichlichen Musik bezaubern. Nach diesen teils dramatischen, teils faszinierenden Klanggemälden darf es nun im weiteren Programmverlauf etwas heiterer zugehen: Das BOS entführt das Publikum in einen humorvollen Cartoon-Film, bei dem die Zuhörerinnen und Zuhörer selbst Regie führen und sich ihre jeweils eigene Geschichte ausdenken. Zu hören ist in „Cartoon“ von Paul Hart die Filmmusik zu einem Zeichentrickfilm im Stile von „Tom und Jerry“. Allerdings wurde dieser Film bisher noch nicht gedreht. Er offenbart sich dem Publikum vielmehr in der eigenen Fantasie. Nach diesem Ausflug in die unbeschwerte Welt des Zeichentrickfilms widmet sich das musikalische Programm des BOS am Ende des Festkonzerts einem ernsten und leider wieder aktuellen Thema: Krieg. Mit der Musik von José Alberto Pina zum Film „Dunkirk“ (Dünkirchen) aus dem Jahr 2017 wird die Geschichte der Evakuierung von mehr als 300.000 alliierten Soldaten im Kriegsjahr 1940 erzählt. Eingekesselt von der deutschen Wehrmacht retteten damals hunderte von Schiffen, darunter auch zivile Boote, die eingeschlossenen Truppen. Diese spektakuläre Rettungsaktion über den Ärmelkanal, die unter schwierigsten Bedingungen stattfand, wurde zu einem Symbol für Zusammenhalt und Widerstand gegenüber einem übermächtig erscheinenden Feind. So bietet das musikalische Programm des Konzertabends unter dem Motto „filmreif“ einmal mehr Gelegenheiten zum Staunen, zum Genießen und zum Nachdenken über große Geschichte und kleine Geschichten aus Hollywood und der Welt des Films. Die Orchester werden dem Publikum sicherlich einen „filmreifen“ Abend bieten.