Die Laborantin
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mit
Lilli Fichtner u.a.
Welchen Wert hätte Ihr Leben wohl auf einer Skala von 1 bis 10? Für die Ermittlung spielt alles eine Rolle: die familiäre Gesundheitsgeschichte, schlummernde chronische oder psychische Krankheiten, das Risiko für einen Herzinfarkt oder Suchterkrankungen … Was, wenn dieser Wert niedrig ausfallen würde? Und wenn gleichzeitig einfach alles von ihm abhinge? Ella Roads sensationelles Debüt „Die Laborantin“ orientiert sich erschreckend nah an unserer heutigen Gesellschaft und stellt hochbrisante Fragen zur Medizinforschung.
Laborantin Bea arbeitet in einer großen Klinik, die seit Kurzem bahnbrechende Bluttests durchführt und aus dem Testergebnis ein Ranking erstellt. Was ursprünglich als Fortschritt für die individuelle Gesundheitsvorsorge gedacht war, wirkt sich auf den sozialen Status des weiteren privaten und beruflichen Lebens aus. Der Studienplatz, der Traumjob, ein Date, der Kredit fürs Eigenheim – nichts geht mehr ohne ein gutes Rating. Bea und ihrem Freund Aaron, einem aufstrebenden Juristen, stehen dank ihrer Top-Ergebnisse alle Türen offen. Ihre Freundin jedoch erreicht gerade einmal eine 2,2. Als sie Bea darum bittet, das Ergebnis zu fälschen, entdeckt die Laborantin einen lukrativen Nebenerwerb. Denn vielen Menschen ist die Zahl, die über ihre Zukunft entscheidet, viel Geld wert. Schon bald kann sich das junge Paar eine große Wohnung leisten und der Familienplanung steht nun eigentlich nichts mehr im Weg. Doch welchen Preis sie für ihren materiellen Lebensstandard bezahlen muss, merkt Bea erst, als es zu spät ist …
Ella Road, der Shooting-Star der Londoner Theaterszene, studierte in Oxford Englisch und Schauspiel. 2018 wurde ihr Debütstück „The Phlebotomist“ („Die Laborantin“) uraufgeführt und für mehrere Theaterpreise nominiert. „Ein atemberaubender Thriller“, urteilte „The Guardian“, „Ein kluges und beunruhigendes Stück“, befand die „Financial Times“ und „The Telegraph“ bezeichnete Road gar als „vielversprechendste junge Dramatikerin Großbritanniens“. 2020 wurde das dystopische Stück ins Deutsche übersetzt und war bereits 2021 das meistgespielte neue Stück in deutscher Sprache.