Reden wir gar nicht lange drum rum: mit 60 beginnt das dritte Drittel.
Da sollte/muss man abwägen, was noch zu tun ist, was noch getan
werden kann. Wenn der eigenen Lieblingsmannschaft der Aufstieg schon
nicht gelingt, dann muss man selber ran. Und die Frau wünscht sich den
Aufstieg zur Zugspitze. Upps! Aber Gott sei Dank: Die haben eine Gondel!
Aber es kommt anders als von ihm gehofft.
Und das hat Folgen bzw. Voraussetzungen: Bernd Gieseking macht einen
HariboEntzug und kauft eine Jahreskarte fürs Freibad. Er muss
feststellen: Eine 50 Meter Bahn ist mehr als doppelt so lang wie eine 25
Meter Bahn! Unversehens taucht eine weitere Hürde auf: Die Seepferdchen
Prüfung, die Gieseking noch nicht absolviert hat, weil er so alt ist,
dass es „Seepferdchen“ damals noch gar nicht gab!
Ein Abend über das Älterwerden, aber auch über das Glück, über das
Altern der Eltern, über Aufstieg und Abstieg, über Fitness und
Fettzellen, über Waagen und wagen und Joggingklamotten, die nicht
schneller aussehen sollten, als man laufen kann. Bernd Gieseking
erinnert sich an eine Jugend in Clogs und philosophiert über die Kunst
des Schlenderns.
Bernd Gieseking ist nur 12 Kilometer entfernt vom tiefsten Punkt
Ostwestfalens aufgewachsen. Wer von dort stammt, ist kein Typ für die
Berge. Seine Frau ist eine langbeinige Ricke, er eher der Typ
Galloway-Rind. Als Einstieg für den Aufstieg wartet auf ihn das
„Höllental“, aber am Ende steht