Dr. Renate Ebersbach: Vom Schnidejoch bis zur mittelalterlichen Melkhütte
Vortragsreihe "WissensWert"
Die Alpen werden häufig als Barriere wahrgenommen, die Mitteleuropa vom Mittelmeerraum trennt. Deren Eroberung und Nutzung beginnt aber nicht erst in römischer Zeit mit dem Straßenbau oder in der Neuzeit mit dem Alpinismus. Schon kurz nach dem Rückzug der Gletscher haben prähistorische Menschen die Ressourcen der Alpen zu nutzen gewusst und sie regelmäßig überquert, wie der berühmte Fund des "Ötzis" eindrücklich zeigt. Der Vortrag beleuchtet die Nutzungsgeschichte der Alpen aufgrund archäologischer Ergebnisse aus dem Kanton Bern und seiner Umgebung.
Dr. Renate Ebersbach hat in Freiburg im Breisgau und Basel Ur- und Frühgeschichte, Ethnologie, Zoologie und Prähistorische Anthropologie studiert. Ihre Dissertation an der Universität Basel beschäftigte sich mit der Rinderhaltung in prähistorischer Zeit. Danach wechselte Sie ihre Forschungsschwerpunkte von der Archäozoologie zur Feuchtbodenarchäologie und beschäftigte sich intensiv mit prähistorischen Siedlungen in den Seen und Mooren des Alpenvorlandes. Nach zehn Jahren beruflicher Tätigkeit im Kanton Bern und sechs Jahren im Kanton Zürich ist sie seit September 2016 die Leiterin des Fachgebietes Feuchtbodenarchäologie am Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg mit Sitz in Gaienhofen-Hemmenhofen.