1. Symphoniekonzert: Fasten Seat Belt
Veranstaltungsdetails
Einführung um 18:45 Uhr mit dem neuen Intendanten Dr. phil. Hans-Georg Hofmann und Chefdirigent Gabriel Venzago
Dirigent: Gabriel Venzago
Bodensee Philharmonie Konstanz
Arthur Honegger (1892-1955): Pacific 231
Ludwig van Beethoven (1170-1827): 1. Sinfonie
Richard Strauss (1984-1949): Till Eulenspiegels lustige Streiche
Maurice Ravel (1875-1937): Boléro
Mit Volldampf in die neue Saison: Auch dieses Jahr wird die neue Spielzeit von der Bodensee Philharmonie, ehemals Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz, eröffnet. Die musikalische Reise beginnt passenderweise mit dem sinfonischen Satz „Pacific 231“, mit dem der Schweizer Komponist Arthur Honegger die Eisenbahnfahrt einer Pacific-Dampflokomotive musikalisch umsetzt. In fünf Teilen – vom Stillstand übers Anfahren und der Fahrt mit Höchstgeschwindigkeit bis zum Abbremsen und Anhalten – wird die Reise der Pacific 231 beschrieben, die in der Entstehungszeit der Komposition (1923) zu den schnellsten und modernsten Dampfloks zählte. Honegger selbst hegte großes Interesse an Lokomotiven: „Für mich sind Lokomotiven lebendige Wesen, die ich verehre, wie andere Frauen oder Pferde lieben.“
Als er „Pacific“ komponierte, war Honegger 30 Jahre alt – genauso alt wie Beethoven bei seiner 1. Symphonie (1800). Mit ihr legte er den Grundstein zu einer sinfonischen Reihe, die einen prägenden Einfluss auf seine musikalische Nachwelt hatte. Deutlich ist die Inspiration durch seine Vorbilder Mozart und Haydn hörbar, doch es klingen ebenso seine revolutionären Ideen und sein eigenes musikalisches Genie durch. Bei der Uraufführung im K. K National-Hof-Theater in Wien übernahm Beethoven selbst die Leitung und improvisierte am Klavier. Die Aufführung wurde ein großer Erfolg, die Leipziger Allgemeine Musikalische Zeitung staunte: „Das war wahrscheinlich die interessanteste Akademie seit langer Zeit.“
Ein Erfolg war auch Richard Strauss‘ „Till Eulenspiegels lustige Streiche“. Das Werk des damals ebenfalls erst 30-jährigen Komponisten ist auch heute noch eines der meistgespielten Orchesterwerke. Auf einen nachkomponierten Prolog folgen vier Episoden, die Till Eulenspiegels Streiche musikalisch illustrieren. Er selbst wird mit leitmotivartigen Themen, die im Laufe des Werks variieren, repräsentiert. Claude Debussy, der eine Aufführung in Paris rezensierte, stellte amüsiert fest: „Dieses Stück gleicht ‚einer Stunde neuer Musik bei den Verrückten‘.“
Abschließend erklingt Maurice Ravels betörende, zu einem einzigen Crescendo anschwellende Orchesterkomposition „Boléro“. Uraufgeführt wurde das Werk unter donnerndem Applaus 1928 in der Pariser Oper. Bis heute hält die faszinierende Wirkung der Musik an: Durch die stetige Wiederholung desselben Motivs, wechselnde Klangfarben
und immer weiter fortschreitende Steigerung der Lautstärke entwickelt das Stück einen Sog, der in ein ganz eigenes Zeitempfinden führt. Dies traf den Nerv der Entstehungszeit – und reizt bis heute zur Auseinandersetzung. Alle 15 Minuten wird die Komposition irgendwo auf der Welt gespielt.
Abo Symphoniekonzert (SY)
Die Veranstaltung kann im Freiverkauf, als Abo oder im Kombi-Tarif gebucht werden.